Flandern September 2007


Die Radsportler vor dem Atomium in Brüssel


Anfang September 2007 führte die Radsportgruppe ihre 20. Saison-Abschlussfahrt mit 15 Teilnehmern in Flandern durch. Der zentrale Ausgangspunkt für alle Radtouren war die belgische Stadt Aalst an der Dender in der Provinz Ostflandern. Die Gruppe war dort im Hotel Ibis gut untergebracht.

Am ersten Tag radelte die Gruppe zunächst an das Donkmaar, ein herrlicher See mit vielen Strandcafes. Nach einer Rast ging es an der Schelde entlang nach Dendermonde und dann an der Dender entlang zurück nach Aalst. Am Ende der Tour war genügend Zeit für eine ausführliche Stadtbesichtigung mit Sehenswürdigkeiten wie dem Großen Markt. Ein eindrucksvoller Platz mit Schöffenhaus, Belfriedturm, Börse von Amsterdam, Rathaus aus dem 15. Jh. und St. Martinus-Kirche.

Am zweiten Tag radelte die Gruppe nach Brüssel, der Hauptstadt Europas. Zunächst wurde das Atomium aufgesucht, das Wahrzeichen der Weltausstellung von 1958. Dann ging es weiter in das historische Zentrum, dem großer Marktplatz mit seinen mittelalterlichen Zunft- und Gildehäusern und dem sehenswerten gotischen Rathaus. Anschließend fuhr die Gruppe durch geschäftige Straßen zum bekannten „Manneken Pis“, hier sprudelte an diesem Tag Bier aus der Brunnenfigur. Auf der Weiterfahrt wurde noch das königliche Schloss Palais Royal besichtigt. Nach der Mittagspause radelte die Gruppe zu den Schlachtfeldern von Waterloo, auf denen 1815 die endgültige Niederlage von Napoleon stattfand. Danach erfolgte die Rückfahrt nach Aalst. An diesem Tag wurden 124 km abgeradelt und 860 Höhenmeter überwunden.

Am nächsten Tag stand Antwerpen auf dem Programm. Leider regnete es am Morgen sehr stark. Die Gruppe fuhr daher ohne Räder mit Pkws nach Antwerpen. Hier wurde die Stadt dann zu Fuß erkundet. Besichtigt wurden auch hier wieder am Großen Markt das prächtige Rathaus, Zunfthäuser, die Liebfrauenkathedrale, eine der größten gotischen Kirchen Belgiens und die Burg Steen am Scheldekai. Danach erfolgte ein Rundgang im Diamantenviertel und den sehenswerten mit viel Marmor erbauten Hauptbahnhof. Nach der Rückkehr in Aalst hatte das Wetter sich gebessert und so konnten einige Teilnehmer noch einen kleinen Rundkurs an der Dender entlang nach Ninove abradeln.

Am vierten Tag fuhren die Radsportler zunächst an der Dender und Schelde entlang nach Gent. Sehenswert waren die Kathedrale mit dem Genter Altar, St.-Nikolaus-Kirche und Belfried. Einen herrlichen Blick hatte die Gruppe auch von der Michaelisbrücke auf den alten Hafen mit den prachtvollen Giebelfassaden der Lager- und Gildehäuser. Nach der Mittagspause ging es weiter am Oostende-Gent-Kanal entlang nach Brügge. Die Altstadt zählt zum Weltkulturerbe. Im historischen Zentrum imponierte der Belfried und die spätgotische Stadthalle. In den flachen Flusstälern wurde an diesem Tag 100 km geradelt. Die Rückfahrt nach Aalst erfolgte mit der Bahn.

Am fünften und letzten Tag stand vor allem der sportliche Aspekt auf dem Programm. Die Gruppe folgte über viele Kilometer den Spuren des Radsportklassikers „Flandernrundfahrt“ mit mehreren kleinen heftigen Anstiegen bis zu 22% Steigung und zum Teil längeren Passagen über Kopsteinpflaster. Zunächst ging es durch die flämischen Ardennen über den Molenberg und Wolvenberg nach Oudenaarde, das Rathaus in Spätgotik soll das schönste Flanderns sein. Hier befindet sich auch das Radsportzentrum mit einem Überblick über die 95-jährige Geschichte der Flandernrundfahrt. Dann ging es weiter über Berchem mit dem langen Anstieg auf den Oude Kwaremont und kurz danach folgte bereits der Paterberg mit 20% Steigung. Hinter Melden konnten die Radsportler dann den schwersten Anstieg der Tour am Koppenberg erklimmen, das schlechte Pflaster und bis zu 22% Steigung führten dazu, dass manche von ihnen schieben mussten. Über Brakel ging es weiter nach Geraadsbergen dem Höhepunkt der Flandernrundfahrt. Auf dem Rathausplatz gibt es eine imposante Kirche und vor dem Rathaus die flämische Version des Manneken Pis, die noch älter ist als das von Brüssel. Dann ging es 800 Meter mit bis zu 20% Steigung zum Gipfel des Oudebergs hinauf, bekannt als die „Muur“ (Mauer) wegen der schmalen Kopfteinpflaster-Gasse begrenzt durch eine Mauer. Auf dem Gipfel liegt eine Kapelle und ein Ausichtspunkt, von dem man bei schönen Wetter über ganz Ostflandern sehen kann. Radprofis, die die gesamte Flandernrundfahrt mit dem Rad bewältigt haben, fühlen sich hier angekommen wie im siebten Himmel, deswegen gibt hier oben auch eine Gaststätte „Zum Himmelsreich“. Da es nach Rückkehr zum Marktplatz wieder zu regnen begann, fuhr die Gruppe nach Aalst zurück mit der Bahn. An diesem Tag schafften die Radsportler 106 km und 885 Höhenmeter.

Das Wetter war an den fünf Tagen nicht besonders gut, trotzdem wurden insgesamt 425 km geradelt und Anstiege von ca. 2000 Höhenmetern überwunden. Dabei saßen die Radfahrer insgesamt ca. 23 Std. im Sattel. Die Radrouten verliefen teilweise über Radwege in Flusstälern, verkehrsarme Nebenstraßen und schwierige, zum Teil steile Kopfsteinpflasterpassagen. Durch reizvolle grüne Landschaften ging es zu historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten in den großen Städten Belgiens. Die 20. Radreise des TSV Udenhausen war wieder ein tolles Erlebnis mit einer manchmal auch sportlichen Herausforderung. Die Gruppe war sich einig, dass man so vielfältige Natur und Kultur nur mit dem Fahrrad erleben und vor allem als Gruppe gemeinsam genießen kann.

Fotos von der Tour

Detaillierter Tourbericht

Tourenverlauf als kmz Datei für Google Earth